Ladendiebstahl: 4,1 Milliarden Euro Schaden
- Gaia
- 9. Juli
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Wäsche, Schuhe, Elektroartikel: Was sich leicht mitnehmen und gut weiterverkaufen lässt, steht bei Diebinnen und Dieben hoch im Kurs. Und die Zahl der Ladendiebstähle steigt trotz teurer Sicherheitskonzepte: Besonders professionell organisierte Banden verursachen Schäden in Millionenhöhe. Dabei geht die Zahl der angezeigten Diebstähle zwar zurück. Die Dunkelziffer dagegen explodiert.
Denn laut einer aktuellen Studie des EHI Retail Institute bleiben jedes Jahr rund 24 Millionen Ladendiebstähle unentdeckt. Der geschätzte Schaden für den Einzelhandel: mehrere Milliarden Euro. Im Schnitt verschwinden täglich 100.000 Waren – oft unbemerkt. Auch in Baden-Württemberg rechnet man mit deutlich mehr als den offiziell gemeldeten 43.910 Fällen im Jahr 2023.
Dazu kommt nicht nur, dass viele Diebstähle unentdeckt bleiben. Viele Händler:innen verzichten auf eine Anzeige. Warum? "Oft ist der bürokratische Aufwand viel größer als der Ertrag", berichtet Sabine Hagmann, Hauptgeschäftsführerin des Handelsverbands Baden-Württemberg (HBW). Nach Schätzungen des EHI werden nur rund 2 Prozent der tatsächlichen Fälle bundesweit angezeigt. Der tatsächliche Schaden für den Handel liegt also weit über den 6,6 Millionen Euro aus der offiziellen Statistik.
Das ist auch der Fall, weil organisierte Banden die Aufgaben in der Gruppe genau verteilen und so auch größere Mengen stehlen können - und weil die Produkte aus dem Luxussegment immer teurer werden. Und immer noch drohen den Stehlenden kaum Konsequenzen, vor allem, wenn sie noch nicht 18 sind. Daher fordert der Handelsverband, dass die Strafmündigkeit angepasst wird und schon mit 14 gilt. Auch der Abbau von Datenschutzhürden, schnellere Verfahren und politische Unterstützung sei nötig. Denn: „Diebstahl darf keine Straftat ohne Konsequenzen sein“, mahnt Hagmann.